Das European Centre of Tort and Insurance Law (ECTIL) hat auf Anregung des SVV eine rechtsvergleichende Studie über den Ersatz des Haushaltschadens durchgeführt. Basis der Studie bildeten die Länderberichte zur Rechtslage in Deutschland, England und Wales, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, der Schweiz und Spanien.
Der Schweizer Bericht wurde von HARDY LANDOLT, STEPHAN WEBER, ROLAND VOSS und KATHRIN SCOGNAMIGLIO verfasst
Unter dem Titel «Loss of Housekeeping Capacity» haben die Herausgeber Ken Oliphant und Ernst Karner nun den Gesamtbericht zur Studie veröffentlicht.
Die Studie hat u.a. anhand standartisierter praktischer Fälle das Zuspruchsniveau in den einzelnen Rechtsordnungen ermittelt.
Wie nachfolgende Tabelle zeigt, bestehen rechtsvergleichend grosse Unterschiede bei der Bewertung des Haushaltschadens. Während in der Schweiz von einem Stundenansatz von 23 Euro (in Norwegen gar bis zu 45 Euro) ausgegangen wird, steht dem Geschädigten in Österreich oder Deutschland ein Ersatzanspruch in Höhe von 13 resp. 7.50-10 Euro/Stunde zu:
Insgesamt betrachtet werden die niedrigsten Beträge somit in England und Wales sowie in Italien zugesprochen, während Österreich und Deutschland im Mittelfeld und Norwegen sowie die Schweiz an der Spitze liegen.
(Analyse und Tabelle aus: KARNER ERNST, Der Ersatz des Haushaltschadens im europäischen Vergleich, in: Weber Stephan [Hrsg.], Personen-Schaden-Forum 2012, Zürich 2012, 165 ff.)